Auf nach Belgien!
Naja, nicht so ganz. Dafür aber auch ohne Koffer und Autobahnstau.
Im Grunde hat das Belgische Viertel nur den Namen mit dem BeNeLux-Land
gemeinsam und auch das Leffe Bier wird man hier wahrscheinlich
vergeblich suchen.
Dafür gibt es aber Kölsch en masse und das schmeckt ja sowieso viel
besser...
An einem warmen Sommerabend laufen wir die Aachener Straße entlang, an der
sich Cafés, Bars und Restaurants dicht aneinander drängen.
Unser Ziel ist die Metzgerei Schmitz. Zu der Familie Schmitz gehören
außerdem die Bar, der Salon und der Club Coco Schmitz, die sich alle
nebeneinander befinden und sich durch ein unterschiedliches Angebot an Speis
und Trank ergänzen.
Das Wetter ist schön, wir finden einen Platz im Freien vor
dem Salon mit bester Sicht auf Kölns Flaniermeile Nummer Eins. Hier gilt es
noch, das Gesetz vom Sehen und Gesehen Werden. Im Kölner Hipstermekka sieht man Alles und Jeden, der richtige Style ist
hier alles.
Der Salon Schmitz ist ein ballsaalähnlicher Raum mit großer glänzender
Theke und hohen Decken. Erst beim zweiten Blick erkennt man den charmanten
Flohmarkt-Touch, der dem Ganzen den nötigen Vintage-Effekt verleiht. Sogar die
Badezimmer gefallen - die Decken sind von goldener Farbe umhüllt und die
Waschbecken grinsen einem freudig in pink entgegen (ob die Farbgebung beim
anderen Geschlecht dieselbe ist?).
Der Service hier ist relativ gut, wenn man Glück hat, sind die Service
Ladies gut gelaunt und man bekommt sein Schmitz Kölsch schnell geliefert. Essen
kann man hier auch, jedoch muss dies in der angrenzenden Metzgerei Schmitz, in
dessen Kühltheke Blut- und Leberwurst durch Quiche und Kuchen ausgetauscht
wurden, bestellt werden.
Wir ziehen weiter in Richtung Moltkestraße, wo sich die Wohngemeinschaft
befindet.
Auch hier herrscht König Vintage. Die Außenbestuhlung besteht aus alten Pulten und Schulstühlen, auf welchen wahrscheinlich schon unsere Omas gekippelt haben.
Auch hier herrscht König Vintage. Die Außenbestuhlung besteht aus alten Pulten und Schulstühlen, auf welchen wahrscheinlich schon unsere Omas gekippelt haben.
Drinnen findet man sogar einen echten VW-Bus (wie auch immer der hier
hereingeschafft wurde), tiefe Ohrensessel und sogar Betten, auf denen man sich
gemütlich platzieren kann.
Nachmittags gibt es hier Kuchen, abends herrscht reger Barbetrieb.
Ins Konzept ist übrigens auch ein Hostel, integriert; so trifft man in der WG immer auf die verschiedensten Leute und der Name ist Programm.
Nachmittags gibt es hier Kuchen, abends herrscht reger Barbetrieb.
Ins Konzept ist übrigens auch ein Hostel, integriert; so trifft man in der WG immer auf die verschiedensten Leute und der Name ist Programm.
Die Tour geht weiter und wir marschieren schnurstracks auf das Herz des Belgischen
Viertels, den Brüsseler Platz, zu. Dort findet man zum Beispiel die Bar 66, in
der das Qualitätsformat "Köln 50667" gedreht wird.
Dort hält es uns aber nicht, wir biegen ab und landen im Grünfeld.
Die kleine Bar mit Biergarten ist eigentlich ein Schach-Club, jedoch bekommt
man hier auch ohne hervorragende Fähigkeiten im Dame-Umlegen (und das ist jetzt
nur auf das Spiel bezogen) einen süffigen Vino. Man sitzt hier sehr gemütlich
und in lockerer Atmosphäre. Wo einige Locations wie das Schmitz schon ein wenig
zu sehr dem In-Faktor verfallen sind, kann man im Grünfeld noch in einer
richtigen Szene-Bar die Nacht genießen. Hier darf man auch ohne Nike Air und
Rauschebart wiederkommen.
Für uns geht es nun nach Hause, die Nacht war kurz: Es gibt noch viel zu
entdecken im Belgischen Viertel.