Sneaker-Wahnsinn
Es ist Samstag Morgen und ich sehe einen bunt-besohlten Hipster nach dem Anderen an meinem Fenster vorbeiziehen, bis ich mich irgendwann frage, wo genau es diese Menschmassen überhaupt hinzieht. Nach schier endloser Googelei (den Weg zum Plakat vor der Tür konnte ich um diese Uhrzeit noch nicht auf mich nehmen) komme ich der Antwort endlich näher.
Ich befinde mich mitten im Sneaker-Mekka, die "Sneakerness" bildet an diesem Wochenende den Mittelpunkt der Turnschuhjäger und Schuhfetischisten.
Wie ein derart großes Event so an mir vorbei ziehen konnte, kann ich mir immer noch nicht erklären. Das hält mich aber nicht davon ab, dem Konsumtempel auch mal einen Besuch abzustatten.
Herrlich, wenn man Sonntags auch mal sein Geld loswerden kann...
Von einem ruhigen Einkaufsbummel ist auf der Sneakerness jedoch nicht die Rede. Auch am letzten Messetag, drängeln sich die Menschen um die heißbegehrten Schuhe, als hätten sie nicht schon 50 Paar im Küchenschrein stehen. Hat man es jedoch einmal durch die menschliche Wand geschafft, wird man direkt entlohnt. Ein ausgefallener Schuh neben dem nächsten.
Abgesehen von jeglichen Air Max Varianten gibt es silberne Sneakers mit Teddybärkopf auf der Zunge und alte ranzige Sprint-Spikes, die ihre besten Zeiten schon hinter sich haben.
Will man über den Preis verhandeln (ohja, das geht hier), muss jedoch erst ein Schnäpschen getrunken werden, was der allgemeinen Euphorie natürlich nicht gerade einen Abbruch tut.
Schließlich, nachdem wir alle gratis Poster, Sticker und Tragetaschen abgestaubt und so die neun Euro Eintritt wieder reingeholt haben, geht es nach hause.
Mit einem Schuhkarton in der Hand und einem Lächeln auf den Lippen natürlich.
