VerKLIPSt

08:44 Veedeldame 0 Comments

Montagmorgen. Eilig vorbei hastende Menschen starren mit düsterer Miene auf ihre Smartphones. Im PC-Raum ist kein Computer mehr frei und Niedergeschlagenheit macht sich breit. Die pure Verzweifllung. Wir befinden uns in der Kölner Universität, die Restplatzvergabe hat heute Nacht begonnen.



KLIPS, das Stundenplanerstellungssystem der Uni, hat wieder einmal starke Arbeit geleistet. Von den erhofften neun Kursen, bekommt der Durchschnittsstudent gerade mal ein Drittel. Die erste Wahl ist nie dabei. Regelstudienzeit, adieu! 
Jetzt heißt es betteln, von Kurs zu Kurs pilgern und auf die Güte der Dozenten zu hoffen, um doch noch der einen oder anderen Veranstaltung beiwohnen zu können. 
Und wieder eine Absage: Der Wartelistenplatz mit der Nummer 67 hat dann doch nicht gereicht.

Die letzte Chance ist nun die Restplatzvergabe, in der freie Plätze in einigen wenigen Seminaren angeboten werden. Hier zählt jedoch weder Feilschen noch Betteln. Der Erste gewinnt.
Doch auch hier macht der Endgegner KLIPS dem Studenten erneut einen Strich durch die Rechnung.
Der Last von 38.000 Studenten kann es nicht standhalten und gibt auf. 
Ein sogenanntes "Timeout" nach dem anderen kickt den getretenen Hund wieder und wieder aus dem System. 

Die Schuldfrage bleibt ungeklärt. Die Mütter und Väter des KLIPS sind es wohl nicht, denn vor dieser Masse an Usern würden auch weitaus größere Plattformen zurückschrecken. Womöglich befinden sich zu viele Studenten an der Uni, es gibt zu wenig Lehrpersonal. Doch das sind alles nur Vermutungen. Schade nur für uns Studenten. Denn wir wollen später natürlich nicht arbeitslos auf einer Parkbank sitzend sagen: "Ich wollte Psychologe werden, aber ein Computersystem hat mir meine Kurse verweigert."


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